Die kleinen und großen To Do´s vor, während und nach einem Auftritt

Jennie am 18.04.2016

Jetzt ist es Mitte April und wie es nun mal so ist in unseren Breitengraden,
wir wissen eigentlich nie, ob die immer wieder ersehnte Sonne oder himmelsverdeckende, riesige Wolkengebilde die Tage und unsere Arbeit und Auftritte beeinflussen.
Aber wir sind Optimisten – sonst würde unser Beruf nicht zu uns passen.
Dementsprechend sind wir als KünstlerInnen für unsere Shows und Performances, und natürlich beim Training und Auf- und Abbau für diverse Optionen ausgerüstet.
Eingedeckt in ein Zwiebelschalensystem an Kleidung und den im Notfall geborgten Gummistiefeln (Danke, Jana!) sind wir vergangenes Wochenende in Belgien auf dem Straßen Theater Festival “De gevleugelte Stad” in Ieper aufgetreten. Und damit waren wir inmitten dieser unüberschaubaren Frühlingstage voller wohliger Wärme und grauem Regenschauer gelandet. Wolkenformationen am Himmel, wunderschöne Sonnenuntergänge, dann scheinbar nicht endendes Nass vom Himmel, Frühlingsgefühle, es gab eine bunte Mischung und von allem etwas. Das war herausfordernd für uns und sicher für alle weiteren KünstlerInnen auf diesem Festival. Trotzdem hat so ein Festival etwas verzückendes und verzauberndes, öffentliche Plätze wirken bunt, unerwartet andersartige Geschöpfe und Charaktere sind unterwegs, Geschichten werden erzählt. Die Zeit tickt anders. Und das ist phantastisch.

Am Anfang steht das Packen für die Tour. Das sind so einige Dinge, die da zusammenkommen! Packlisten werden geschrieben und abgearbeitet, Checklisten entstehen, Besorgungen werden erledigt und Reparaturen getätigt. Und alle Dinge, die nicht auf Anhieb auftauchen, werden gesucht und nach und nach zusammengesammelt oder wenn sie nicht auftauchen, ersetzt.
Dann wird all das eingeladen, vom Luftartistik Gerüst und dem Rigging Equipment für Trapez, Ring und Tuch, den Feuerrequisiten, Kostümen bis zum Bühnenbild und der Lichttechnik. Nach einer Weile waren die die Requisiten für drei verschiedene Shows mit jeweiligem eigenen Bühnenaufbau gut verschachtelt in beiden Autos verstaut. Zusätzlich hatten wir die die Wanderausstellung “Frauen im Zirkus” von Jana Korb im Gepäck und unseren Messestand. Und dann natürlich Proviant für die Fahrt – und los geht´s!

Die Route Berlin – Ieper beträgt stolze 946 km und wir waren mit zwei voll beladenen geräumigen Autos unterwegs. Und es war richtig toll, ein wunderbares Team dabeizuhaben – Danke an Hoppe, Silke, Anja, Lena, Tobi, Aude und Silvia!
Damit hatten wir direkte tatkräftige Unterstützung für Film und Fotodokumentation und helfende Hände für die verschiedensten Aufbau-, Umbau- und Abbauarbeiten am Luftartistik Gerüst samt den Vorbereitungen der Feuerrequisiten und verschiedener Bühnenbilder. Und ganz wertvoll war auch die Unterstützung während der Shows, denn es ist für uns sehr wertvoll, wenn sich jemand präzise um die Licht – und Musiktechnik kümmert und wenn wir im Hintergrund Helfer haben die Wissen, was zu tun ist, falls etwas anders läuft als gedacht. Und das kann uns in Open Air Festivals immer wieder passieren.

Wir haben auf jeden Fall mit “Illuminair” – Aerial Fire Fusion in purem Weiß mit sprühender Feuerkunst und eleganter Artistik in luftigen Höhen unsere Frühlingssaison begonnen und freuen uns auf weitere tolle Auftritte!
Unsere Trapezartistin Jana Korb zeigte in Ieper ihre Solo Darbietung “Erstes Leid” nach Franz Kafka und zusammen mit Silke Schirok und Anja Gessenhardt “Vintage!Women!Variete!”, eine artistische Zeitreise zu den ersten großen Artistinnen.
Wir haben gerockt und ein tolles Publikum gehabt, das so wie wir ein tolles Wochenende mit vielen Eindrücken erlebt hat. Ein Wochenende voller Theater, Zirkus, Artistik, Tanz und Walkacts inmitten Sonne und Regen, frisch-kühlem Wind und lauem Frühlingsabend.