Das Künsterleben im Jahreslauf

Johannes am 04.02.2016

Gerade komme ich von einer Tanzfortbildung aus den USA zurück. Aus wunderbarem klaren Winterwetter in das graue Berlin.
In ein kontinuierliches Alltagsleben?
Das gibt es bei uns nur in Phasen:
Im Herbst, da wird häufig der Show-Stecker gezogen. Dann ist von heute auf morgen Ruhe. Kaum Shows, kaum Sonne im November. Der Dezember mit seinen vorweihnachtlichen Märkten und Festen, schafft dann nochmal Abwechslung bevor der endgültige Winterschlaf einsetzt. Nun könnte die Zeit des Planens, Organisierens und Kreierens kommen. Nicht immer ganz einfach, denn es will ja auch mit Feuer geprobt werden und wer will das schon im Januar draußen? Eben, keiner. Also ist’s dann manchmal eher eine Winterstarre, wo ein paar Sonnenstrahlen sehnsüchtig erwartet werden, um das Leben aufzuheitern.
Doch nun im Februar kommt erste Bewegung ins Geschehen. Planungstreffen, Überlegen und Terminfinden für März stehen auf der Tagesordnung.
Denn im April geht’s dann wieder los, auf nach Belgien zur Messe nach Ypern. Tja, da muss wohl doch vorher noch draußen geprobt werden, in Luftigen Höhen, an unserem Gerüst, damit diese spezielle Feuershow, die in luftiger Höhe statt findet und mit Luftartistik, wie zum Beispiel Tuchakrobatik verbunden ist, auch dort einwickelt wird. Nicht im kuscheligen Proberaum, wo alles ganz anders wäre.
Ja und dann im Mai. Da wird dann irgendwann der Show-Stecker wieder eingesteckt und es heißt Auftreten, Auftreten, Auftreten.
Am Anfang müssen die ganzen Feuershows und Walkacts noch aus ihrem Winterschlaf erweckt werden, doch dann kommt langsam wieder die Routine, die es erlaubt, das frei gespielte mit spontanen Zusätzen und Aktionen zu füllen.
So zieht der Sommer vorbei und im Herbst, na, da schließt sich der Kreis wieder.