Proben im Berliner Winter

Jana Korb am 02.03.2016

Vor ein paar Jahren waren wir für fast zwei Monate in Spanien in der Nähe von Valencia – um dort in der Sonne proben zu können, während hier in Berlin der trübe Winter tobte (wenn er denn wenigstens toben würde – Berliner Winter ist einfach nur kalt, grau und verregnet…). Dort war es tagsüber schon so warm, dass wir vor Hitze Siesta machen mussten, und vor allem morgens und abends geprobt haben. Oh wie schön das war!
Wir entwickelten dort unsere allererste Version unserer Aerial Fire Fusion – einer Show, in der wir Luftartistik, Seilakrobatik und Feuerkunst verbinden.
Letztes Jahr entwickelten wir auf dieser Grundlage Illuminair – Aerial Fire Fusion im konsequentesten Sinn: selbst unsere Feuerkünste verlegten wir in die Höhe und so entstand ein weithin sichtbares, spannendes artistisches Spektakel.
Dieses Frühjahr fahren wir damit auf die Straßentheater-Messe in Ieper in Belgien und präsentieren uns einem breiten westeuropäischen Publikum!

So. Nun stehen wir also mal wieder vor der immerwährenden Frage: wo proben wir? Wo können wir unser Gerüst aufstellen, Luftartistik und Feuer proben, ohne zu erfrieren oder nass zu werden?
Am liebsten wäre uns eine beheizte Halle gewesen – wir hatten auch bis zuletzt Hoffnung auf das Kesselhaus der Uferstudios – aber nein, unser Feuer war ihnen zu groß für Indoor-Proben. So ganz rational verstehen wir das ja. Aber…

Also eben eine unbeheizte Halle, irgendeine große Industriehalle wird sich doch in Berlin finden!
Die Rathenau-Hallen haben uns auch ein wahnsinnig großzügiges Angebot gemacht – statt ihres täglichen vierstelligen Mietpreises hätten wir weniger als ein Prozent zahlen müssen! Dafür sind wir ihnen irre dankbar!
Allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Halle nicht anderweitig vermietet wird – und in letzter Minute fand sich dann doch noch ein richtiger Mieter.
Für andere Optionen haben wir zu kurzfristig angefragt, bzw. in den meisten Fällen überstiegen die Mietkosten bei weitem unser Budget.
Außerhalb Berlin hätten wir ein paar Ideen gehabt, wo wir proben hätten können. Aber auch das war zu kurzfristig – allein schon für uns: ein Monat außerhalb Berlins muss anders geplant werden, als Proben in Berlin, nicht zu sprechen von Kosten wie Unterkunft, Fahrtkosten usw.

Also bleibt uns nur noch eine Lösung übrig: draussen Proben!
Selbst das ist gar nicht so selbstverständlich – in der Berliner Innenstadt eine Freifläche zu finden, die geschützt genug ist, dass wir unser Gerüst für Trapezartistik dort aufbauen können, ohne dass uns Einzelteile abgebaut und geklaut werden und ohne dass feiernde Berlin-BesucherInnen hochklettern und herunterfallen – das ist gar nicht so einfach.
In unserem Trainings-Zuhause, dem RAW-Gelände in Friedrichshain, ist das leider mittlerweile nicht mehr denkbar: es ist zu einer belebten Partyzone geworden, wo wir manchmal froh sind, dass wir die Türen zu unseren Trainingsräumen von innen abschließen können!

Doch wir haben einen Ort gefunden, wo wir auch schon oft Gäste waren: den Garten der Villa Kuriosum! Dort ist es großartig! Und sie freuen sich sogar über uns!
Und zum Besprechen können wir uns im Haus aufwärmen.

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen!
Wir beten an alle Wettergöttinnen und -götter, bitten das Universum um Anteilnahme, und wünschen uns einen sonnigen und trockenen März!
Wenigstens an den zehn Tagen, an denen wir proben werden – wenn es zwischen drin regnen muss, dann soll es sich so richtig schön ausregnen an den anderen 21 Tagen – Ihr GöttInnen, Ihr wisst schon welche Tage wir meinen!
Drückt uns die Daumen!